Sportplatz Biesnitz

Als Heimspielstätte nutzt der Verein seit seiner Gründung den Sportplatz Biesnitz. Der sogenannte DTer (deutscher Turner) verfügt über einen Rasen- und einen Hartplatz.

 

Vor, während und nach den sportlichen Aktivitäten steht die Sportlerklause zum geselligen Beisammensein zur Verfügung. Neben dem kulinarischen Angebot kann hier auch Kegelbillard und Darts gespielt werden. Vereinsmitglieder und Freunde des GFC haben außerdem die Möglichkeit, die Räumlichkeiten für Feiern zu mieten.

Historie

Von Rainer Menzel:

 

Die Schwengelpumpe auf dem Sportplatz an der Friesenstraße war für uns Kinder in den 1950er Jahren das ausgemachte Ziel nach dem Herumtollen. Das glasklare Wasser floss in unsere durstigen Kehlen und über unsere verschwitzten Körper. Sie stand wohl schon von Anfang an dort. Das war 1925, als der Allgemeine Turnerbund eine Fläche an der Friesenstraße zu einem Sportplatz mit 400-m-Rundbahn, Wurf- und Stoßanlagen, einem großen Nebenfeld, Faustballspielfeldern und drei Tennisplätzen ausbaute. An der Westseite des Sportplatzes gab es eine 100-m-Bahn. Die Weitsprunganlagen waren seitlich des Platzes angeordnet. Ein bescheidenes Funktionsgebäude aus Holz mit Umkleidekabinen komplettierte die Anlage.

 

Ab 1932 führten unter der Schirmherrschaft des Görlitzer Magistrats die Volks- und Mittelschulen sowie die Gymnasien ihre Reichsjugendwettkämpfe im Leichtathletischen Dreikampf durch (Sprint, Weitsprung und Wurf/Stoß). Höhepunkt in dieser Zeit waren die Gaumeisterschaften der „Deutschen Turnerschaft 1847 Görlitz“ auf dem Platz und die Vorbereitungen auf das „Deutsche Turn- und Sportfest Breslau 1938“. Noch während des Zweiten Weltkrieges fanden bis 1944 interne Kriegsmeisterschaften der Leichtathleten zwischen fünf Görlitzer Vereinen statt.

 

Der Sportplatz wurde im Lauf der Zeit mehrfach rekonstruiert und an die Erfordernisse moderner Sportplatzgestaltung angepasst. Schon 1946 begann der Sportausschuss der Stadt den Platz wieder herzurichten. In den 1970er und 1980er Jahren erfolgten grundhafte Erneuerungen. Der Hartplatz wurde saniert, die Rundbahn rekonstruiert, eine Volleyballanlage angelegt und die Anlage um zwei kleinere Trainingsplätze mit Torwand und Funktionsbungalow für das Trainingszentrum Fußball von Dynamo Görlitz erweitert. Nach 1989/90 kam ein neues Sanitärgebäude, später eine neue Drainage mit einer Bewässerungsanlage hinzu. Der gesamte Sportkomplex befindet sich heute in einem gepflegten Zustand. Die Faustballanlage des SV Energie ist schon seit Jahrzehnten aufgrund der Einsatzbereitschaft ihrer Mitglieder in einem mustergültigen Zustand.

 

Von jeher hatten die Schüler der Gemeindeschulen, später die der 1., 13. und 18. Polytechnischen Oberschulen sowie die Lehrlinge des VEB Waggonbau ihren Sportunterricht auf diesem Platz. Es gab aber auch zahlreiche andere Veranstaltungen außerhalb der sportlichen Nutzung, zum Beispiel nach 1945 Landwirtschaftsausstellungen. Der Platz diente als Austragungsort für DDR-Meisterschaften im Turnierangeln, für Radbahnrennen und für unzählige Sportfeste der Görlitzer Betriebe. An die Sportfeste der BSG Medizin Görlitz wird sich so mancher heutige Pensionär von der Krankenschwester bis zum Chefarzt sicher noch gern erinnern. Hier bestimmten volkstümliche Wettbewerbe das Geschehen. Vor allem aber werden in Biesnitz beide Plätze für den Punktspielbetrieb der Görlitzer Mannschaften genutzt. Waren es früher Lokomotive, Motor Süd, Turbine oder Rotation Görlitz, so sind es heute der GFC Rauschwalde und die SV Energie. Für sportliche Großveranstaltungen ist die Arena allerdings nicht geeignet, da nur auf einer Seite des Hartplatzes Zuschauer möglich sind. Von Anfang an hatten die Planer und der Magistrat der Stadt Görlitz diesen Platz als multifunktionale Trainingsstätte und als Schulsportplatz konzipiert. Das ist lobenswert, denn damit verringerte sich die „Sportplatznot“ in den 1920er Jahren sehr. Im Gegensatz dazu aber blieb damals in den Wintermonaten das Turnhallenangebot für den Schul- und für den allgemeinen Übungsbetrieb nach wie vor nicht ausreichend.

 

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Ende der 1980er Jahre wurde der Hartplatz grundhaft erneuert. Links im Hintergrund ist die alte Umkleidebaracke zu sehen, in deren Nähe sich die am Textanfang beschriebene Wasserpumpe befand.

 

Der neue Kabinentrakt wurde 1999 direkt hinter dem Rasenplatz errichtet.